Wenngleich der Telefonverkauf den grossen Vorteil mit sich bringt, dass dieser ortsunabhängig durchgeführt werden kann, sind die Kosten und Nachteile dieser Form des Direktvertriebs ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Denn der Aufwand zusätzlich zu den Telekommunikationskosten sowie den Kosten für das Personal ist in keinem Fall zu unterschätzen. Abhängig von dem jeweiligen Projekt und Auftraggeber kann aufgrund der Natur des jeweiligen Produkts ein hoher Beratungsbedarf erforderlich sein. Dies bedeutet also, dass die Call Center Agenten von Projekt zu Projekt immer wieder spezielle Qualifizierungsmassnahmen durchlaufen müssen, die mehr oder minder kostenintensiv ausfallen können. Die Telefonverkäufer müssen sich im Call Center regelmässigen Schulungen unterziehen und auch das Qualitätsmanagement des jeweiligen Call Centers wird daher auf die Probe gestellt. Zudem kann das Telefonmarketing meist nicht in Billiglohnländer ausgelagert werden. Denn die Sprachbarriere könnte bei dem Telefonkunden zu einem Vertrauensverlust führen, was den Verkauf per Telefon natürlich erheblich erschweren dürfte.
Sofern die Call Center Agenten aus den Niedriglohnländern keine ausreichende Kompetenz mitbringen, wird das von den potentiellen Kaufinteressenten ebenfalls sehr schnell bemerkt und vermindert die Chance auf einen Verkaufserfolg. Ein weiteres Problem beim Telefonvertrieb besteht ausserdem darin, dass viele Verbraucher des Telemarkting als eine Form der Belästigung empfinden. Denn es gibt in dieser Branche leider mehr als ausreichend schwarze Schafe. Bei vielen Call Centern kommt es zudem zu einer hohen Fluktuation der Mitarbeiter. Da die Mitarbeiter umfangreich geschult werden müssen, um überhaupt für den Telefonvertrieb geeignet zu sein, treibt das die Kosten natürlich in die Höhe. Die Tatsache, dass die Frustrationstoleranz bei diesem Job relativ hoch ausfallen muss und die Mitarbeiter meist anhand eines Provisionsmodells bezahlt werden, trägt ebenfalls zu der hohen Fluktuation beim Personal der Call Center bei.
